Cyanursäure und Chlorstabilisator – Was man wissen muss!

28. Mai 2021

 

Eines ist besonders wichtig, wenn man entspannt und sorgenfrei den perfekten Pooltag genießen möchte: eine ausgeglichene Poolchemie! Diese sorgt für das Abtöten von Bakterien, Viren und Algen und somit für die richtige Hygiene in Ihrem Pool.

 

Uns allen aus öffentlichen Schwimmbädern bekannt und eine besonders wichtige Rolle spielt dabei Chlor als Desinfektionsmittel. Hier ist es besonders wichtig, dass die Werte regelmäßig kontrolliert werden. Denn nur wenn Chlor bestimmten Idealwerten entspricht, hat es die richtige Wirkung. Was das alles mit Cyanursäure und Chlorstabilisator zu tun hat, erfahren Sie weiter unten.

 

Insgesamt ist Chlor sehr effektiv, hat aber einen natürlichen Feind: die UV-Strahlung! Die Chlormenge im Pool kann sich bei direkter Sonneneinstrahlung innerhalb von 17 Minuten sogar halbieren. Passiert das, wird natürlich auch der Hygienestandard gesenkt und das Chlor kann nicht mehr so im Pool wirken, wie es sollte. Die Folge: Bakterien, Viren, Algen und Co. können sich wieder fröhlich ausbreiten.

 

Eines ist klar: Das will keiner! Die Lösung? Chlorstabilisator*! Dieser schafft es, den Chlorgehalt konstant zu halten und der Sonneneinstrahlung zu trotzen. Ohne die Verwendung eines Chlorstabilisators muss teilweise das Achtfache an Chlor hinzugefügt werden, um für eine ausreichende Hygiene zu sorgen.

 

Hier folgen einige Hinweise, die beachtet werden sollten, wenn ein Chlorstabilisator* verwendet wird. Außerdem erfahren Sie den konkreten Zusammenhang von Cyanursäure und Chlorstabilisator.

 

Cyanursäure: Der Wirkstoff im Chlorstabilisator

 

Cyanursäure und Chlorstabilisator hängen insofern zusammen, als dass Cyanursäure der chemische Wirkstoff im Chlorstabilisator ist. Diese gibt es entweder als Granulat oder Flüssigkeit. Aber nicht nur im Chlorstabilisator kommt Cyanursäure vor: ebenso in Chlortabletten* und Poolschockern.

 

Viele verwenden Cyanursäure und Chlorstabilisator* oftmals als ein und denselben Begriff. Kurz zusammengefasst ermöglicht die Cyanursäure, in Verbindung mit Chlor, eine höhere Resistenz gegen Sonneneinstrahlung.

 

Cyanursäure und Chlorstabilisator: Anleitung zur Verwendung

 

Eines vorab: Achten Sie darauf, Cyanursäure und Chlorstabilisator niemals direkt ins Poolwasser zu geben. Der Grund dafür ist, dass sich dieses Mittel eher langsam auflöst und bei Zugabe ins Wasser direkt auf dem Poolboden landen würde. Der Bodenbelag wird dadurch angegriffen, bleicht aus und wird spröde.

 

Ebenfalls sollte der Stabilisator nicht direkt in die Filteranlage gegeben werden. Der ph-Wert ist dafür viel zu niedrig und würde die Anlage beschädigen. Aber wie Cyanursäure und Chlorstabilisator dann richtig hinzufügen? Hier die Schritt-für-Schritt-Anleitung.

 

  1. Schritt: Besorgen Sie sich einen großen Eimer (ca. 20 Liter Fassungsvermögen).
  2. Schritt: Dieser sollte nun mit warmen Wasser befüllt werden, ca. 75% des Eimers.
  3. Schritt: Nun wird die Cyanursäure bzw. der Chlorstabilisator* in den Eimer gegeben. Wie viel genau, hängt von der Größe Ihres Pools ab. Lesen Sie sich dafür genau die Packungsbeilage Ihres Produktes durch. Generell sagt man, dass ein Pool mit 10.000 Litern Fassungsvermögen ca. 0,47 kg Cyanursäure benötigt, um eine 10ppm höhere Konzentration zu erzielen.
  4. Schritt: Jetzt heißt es: Warten! Ist alles gut aufgelöst, kann der Inhalt in den Pool gegeben werden.

 

Wann brauche ich zusätzlich Chlorstabilisator?

 

In den meisten gängigen Chlorprodukten ist bereits Cyanursäure und Chlorstabilisator enthalten. Um also nicht zusätzlich Geld auszugeben und zu viel Chlorstabilisator im Pool zu verwenden, sollte zunächst überprüft werden, ob Sie nicht vielleicht sogar schon genügend verwenden. Achten Sie bei Ihrem Chlorprodukt auf einen der folgenden Inhaltsstoffe:

 

  • Kaliumdichlorisocyanurat
  • Natriumdichlorisocyanurat
  • Trichlorisocyanurat

Ist einer dieser Inhaltsstoffe bereits in Ihrem gängigen Chlorprodukt enthalten, benötigen Sie keinen zusätzlichen Chlorstabilisator. Dieser kann dann sogar mehr schaden als helfen! Eine zu hohe Konzentration ist auf jeden Fall zu verhindern. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie den Gehalt ganz einfach mit Teststreifen* überprüfen.

 

Cyanursäure und Chlorstabilisator: Die Funktion

 

Wie schon erwähnt, ist Cyanursäure der chemische Wirkstoff innerhalb des Chlorstabilisators, auch wenn diese Begriffe meist synonym verwendet werden. Im Poolwasser läuft das wie folgt ab: Der Chlorstabilisator* verbindet sich mit den frei schwimmenden Chlor-Ionen und macht sie mithilfe der Cyanursäure resistent gegen UV-Strahlung. Das sorgt für einen konstanten Hygienestandard in Ihrem Pool.

 

Wird keine Cyanursäure hinzugefügt, sind die freien Chlor-Ionen leicht angreifbar. Die Sonneneinstrahlung sorgt dann dafür, dass die Ionen geteilt werden und schließlich verdunsten. So schwindet auch der notwendige Chlorgehalt rapide.

 

  • Vorteil von Chlorstabilisator: Der Chlorgehalt im Poolwasser hat eine bis zu fünfmal längere Desinfektionszeit. Bei einem gängigen Swimmingpool kann das zudem kostensparend sein, da nicht mehr so häufig nachjustiert werden muss.
  • Nachteil von Chlorstabilisator: Insgesamt dauert die Bekämpfung von Bakterien, Viren, Algen und Co. etwas länger und geht langsamer, da die desinfizierende Wirkung der freien Chlor-Ionen etwas zurückgeht. Ein Whirlpool beispielsweise benötigt eine hohe Konzentration von freien Chlor-Ionen. Hier sollte auf Chlorstabilisator verzichtet werden.

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Wie oft Chlorstabilisator kontrollieren?

 

Wie eigentlich bei allem, gilt auch für Cyanursäure und Chlorstabilisator, dass zu viel des Guten eine schlechte Wirkung haben kann! Bevor Sie sich also ein zusätzliches Mittel anschaffen, sollten Sie zunächst überprüfen, ob Ihr jetziges schon ausreichend Cyanursäure enthält. Ist nämlich einmal zu viel Cyanursäure und Chlorstabilisator im Pool, ist die Entfernung gar nicht so einfach. Dann hilft meistens nur eines: Entweder eine große Menge sauberes Wasser hinzufügen oder sogar komplett austauschen. Nur so können Sie wieder für ein Gleichgewicht sorgen.

 

Ansonsten sind Cyanursäure und Chlorstabilisator* sehr pflegeleicht. Während andere Werte innerhalb der Poolchemie 1-2 Mal wöchentlich kontrolliert werden sollten, reicht es hier, einmal im Jahr alles durchzuchecken. Die Konzentration nimmt in dieser Zeit kaum bis gar nicht ab. Allerdings sollte unter folgenden Umständen der Gehalt im Pool einmal mehr überprüft werden:

 

  • Wasserverdünnung durch viel Regenwasser
  • Wasserverdunstung durch lange Hitzeperiode
  • Große Mengen Wasser wurden ausgetauscht

Cyanursäure: Wieviel verwenden?

 

Die richtige Menge an Cyanursäure ist individuell sehr unterschiedlich zu bestimmen. Letztendlich kommt es darauf an, wie groß der Pool ist. Dabei können die Werte sogar zwischen 10 und 100 ppm variieren! Sind Sie sich unsicher, lassen Sie sich besser im Fachhandel beraten. Folgende Faktoren sollten allerdings beachtet werden:

 

  • 100 ppm sollte die absolute Höchstgrenze sein, da das Wasser sonst insbesondere für Kinder, die schnell auch mal Wasser verschlucken, gesundheitsschädlich sein kann.
  • Ein zu hoher Gehalt an Cyanursäure wirkt wiederum hemmend, was die desinfizierende Wirkung der Chlor-Ionen betrifft und schützt nicht mehr genügend gegen die Verbreitung von Bakterien, Algen und Co.
  • Cyanursäure kann allerdings insofern helfen, als dass sie die Chlor-Ionen resistent gegen UV-Strahlung machen kann und somit für eine längere Haltbarkeit sorgt

Wie Sie sehen, ist die Frage nach der richtigen Menge gar nicht so leicht zu beantworten. Viele schlagen vor, sich an einen maximalen Wert von 50 ppm zu halten. Das bringt zwei Vorteile mit sich: Die Werte ab 50 ppm erhöhen den Schutz vor Sonneneinstrahlung nicht unbedingt und es kann verhindert werden, dass die desinfizierende Wirkung der freien Chlor-Ionen stärker gehemmt wird.

 

Cyanursäure richtig absenken

 

Wie schon gesehen, hilft Cyanursäure und Chlorstabilisator nicht immer gegen alles. So gibt es Bakterien, die beispielsweise eine Follikulitis verursachen, die nur mit freien Chlor-Ionen bekämpft werden können. Das gilt auch für andere Viren und Parasiten, wie Kryptosporidien.

 

Möchten Sie den Gehalt von Cyanursäure im Pool wieder senken, hilft leider nur eines: das Wasser austauschen. Hier können Sie sich ungefähr an dieser Faustregel orientieren: Wenn Sie die Hälfte des Wassers durch frisches ersetzen, sinkt auch der Cyanursäure-Gehalt ca. um die Hälfte.

 

Fazit

 

Wir hoffen, dass wir Ihnen alle wichtigen Fragen zu Cyanursäure und Chlorstabilisator beantworten konnten. Sie sind neugierig auf mehr Wissen zum Thema Pool geworden? Schauen Sie doch gerne für weitere Artikel auf unserem Blog vorbei!

 

Es sind noch Fragen offen?

 

Wenn Sie noch offene Fragen oder Anregungen haben, helfen wir von Swimmondo Ihnen gerne weiter! Nutzen Sie einfach die Kommentarfunktion oder melden Sie sich telefonisch. Wir stehen Ihnen zum Thema Pool mit Rat und Tat zur Seite! Sie wollen endlich den ersten Schritt in Richtung eigener Pool gehen? Probieren Sie auch gerne unseren Pool-Konfigurator!

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